Sexuellen Missbrauch an Kindern

kindesmissbrauch
Seid nicht stumm, vertraut euch an




Manchmal ist es einfacher mit völlig Fremden zu reden, als mit der Familie und Freunden. Aufklärung ist enorm wichtig! 
Doch leider werden wir auch in naher Zukunft nicht alle Fälle von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche verhindern können. 

Doch wir können mit Rat und Tat zur Seite stehen.



Mögliche Anzeichen / Symptome können sein:

versteckte Hinweise der betroffenen Person (z. B. "Ich bin schon zu groß, um in Papas Bett zu schlafen")

Verletzung des eigenen Körpers (z. B. beißen, kratzen, Brand- oder Schnittwunden)

Krankheiten, Verletzungen, Schmerzen (z. B. ansteckende Geschlechtskrankheiten, Verletzungen etc.)

Psychische Symptome (z. B. Depressionen, Schlafstörungen, aggressives Verhalten etc.)

Sexualverhalten (z. B. auffällige, erzwungene sexuelle Spiele mit anderen Kindern, wiederholtes Zeigen der Genitalien etc.)

Entwicklung und Verhalten (z. B. frühreifes Benehmen, Lernstörungen etc.)



Es gibt keine Anzeichen, die eindeutig auf einen Missbrauch schließen lassen. 
Erst die Summe aller Auffälligkeiten oder Symptome kann relativ zuverlässig sein.


Dazu gehören häufig auch Anzeichen wie zum Beispiel:

Rückzug

Verchlossenheit

Leistungsabfall (z. B. Abfall schulischer Leistungen, schwindene Lust auf Kindergarten etc.)

Angst (z. B. vor bestimmten Personen)



So vielfältig wie die Anzeichen für sexuellen Missbrauch, sind auch die Folgen die daraus entstehen.


Neben dem Vertrauensverlust und Angst gehören dazu zum Beispiel:

körperliche, seelische und psychosomatische Folgen (z. B. Migräne, Depressionen, Süchte etc.)

Wahrnehmungsstörungen (z. B. Minderwertigkeitsgefühl, gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper)

Identitätsprobleme (z. B. negatives Selbstbild, Selbstbestrafungen)



Seid ihr Opfer oder Zeugen von Abscheulichen Taten, dann bleibt nicht stumm. 

Nur, wenn ihr sprecht, kann man helfen. 

Und schämt euch nicht dafür. Niemals. Schämen müssen sich die Menschen, die einem etwas antun. 

Das ist Fakt und wird immer so sein.
"Solange einige Menschen denken, das Tiere nicht fühlen können, müssen Tiere fühlen, das diese Menschen nicht denken können."

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Hilfe für Angehörige


Glauben Sie ihrem Kind und lassen Sie dieses auf keinen Fall mehr mit dem Täter/der Täterin alleine!

Bleiben Sie ruhig! (Sie sollten alle Panik, Unruhe und entsetzte Reaktion vermeiden, weil es dazu führen könnte, dass Ihr Kind nur noch vorsortiert was erzählt werden kann ohne Sie zu belasten oder es möglicherweise sogar wieder schweigt).

Lassen Sie Ihr Kind erzählen was ihm passiert ist, aber Sie sollten Ihr Kind nicht "ausfragen".

Keine unüberlegte Konfrontation mit dem Täter/der Täterin

Vermeiden Sie Schuldzuweisungen, auch wenn ihr Kind behauptet selbst Schuld zu sein.

Vermitteln Sie ihrem Kind, dass es keine Schuld an dem hat, was passiert ist und dass der Täter/die Täterin das nicht hätte tun dürfen.

Sagen Sie ihrem Kind, dass es gut ist und mutig und richtig sich anvertraut zu haben.

Weihen Sie wenn möglich eine Vertrauensperson ein, der Sie sich anvertrauen können und durch die Sie Unterstützung und Hilfe bekommen. Auch Sie brauchen jemandem, dem Sie sich anvertrauen und mit dem Sie reden können.

Können Sie mit Ihrem Kind ggf. bei Verwandten, Eltern oder Freunden unterkommen? Bei akutem Bedarf ggf. ein Frauenhaus in Betracht ziehen.

Wenden Sie sich ggf. an eine Beratungsstelle/Anlaufstelle in Ihrer Region

Schalten Sie das Jugendamt ein.

Gehen Sie ggf. zur Polizei. Dieser Schritt sollte jedoch gut überlegt sein. Die Polizei ist verpflichtet die Staatsanwaltschaft zu informieren – auch im Falle, dass die Anzeige wieder zurück genommen werden sollte, wird die Staatsanwaltschaft ermitteln. Nicht immer ist eine sofortige Anzeige der richtige Weg – dem Kind ist nicht geholfen, wenn hier überstürzt gehandelt wird, da es re-traumatisiert werden könnte.

Ggf. eine ärztliche Untersuchung in Betracht ziehen (Beweissicherung)

Was auch immer Sie unternehmen – sprechen Sie alles mit dem Kind ab, nichts darf über dessen Kopf hinweg entschieden werden.
Sorgen Sie dafür, dass ihr Kind so frühzeitig wie möglich eine Therapie bekommt, auch Sie selbst sollten sich in Therapie begeben (ggf. auch Geschwisterkinder einbeziehen).



Gerade Familienangehörige (Verwandte), bei denen betroffene Angehörige Halt und Hilfe finden sollten, ziehen sich oftmals zurück. Sie möchten nichts falsch machen, sind unsicher – wie mit alldem umgehen, wollen sich einfach "lieber raus halten". Doch oftmals wird gerade deren Unterstützung und Hilfe benötigt. Lassen Sie ihre Angehörigen nicht alleine!

Glauben Sie dem Kind und dessen Mutter/Vater (Verbündeten) und zeigen Sie, dass Sie als Gesprächspartner einfach da sind. Meist hilft es schon enorm, wenn man jemanden hat der einfach nur zuhört.

Seien Sie vorsichtig mit Äußerungen "Das ist ja ein Schwein!, "Wie konnte er/sie nur!", "Meine Güte, ist das schlimm!". Halten Sie sich zurück.

Ggf. können Sie zu Terminen begleiten oder auch ihre Hilfe in Form von Betreuung des betroffenen Kindes anbieten, wenn Mutter/Vater (Verbündete) Termine wahrnehmen

Drängen Sie sich jedoch nicht auf, sondern bieten Sie vorsichtig ihre Hilfe an
"Solange einige Menschen denken, das Tiere nicht fühlen können, müssen Tiere fühlen, das diese Menschen nicht denken können."